Fruchtaufstriche mit wenig Zucker einkochen mit Konfitura (früher Konfigel)
Jetzt ist es wieder soweit. Bald kommen die ersten Früchte wie Erdbeeren, dazu vielleicht Rhabarber und ein paar tiefgekühlte Reste aus dem Vorjahr.
Marmelade darf sich übrigens nur nennen, was aus Zitrusfrüchten hergestellt wird. Alles andere muss „Fruchtaufstrich“ heißen.
Vor ein paar Jahren habe ich begonnen, mit weniger Zucker einzukochen.
Bereits der erste Versuch: mit 300 g Zucker auf 1 kg Erdbeere/Rhabarber + Konfigel war ganz unkompliziert und erfreute sich großen Zuspruchs.
Der zweite Versuch: mit 200 g Zucker auf 1 kg war ebenfalls sehr fein. Aber natürlich bringen die Erdbeeren auch sehr viel Süße mit.
Interessant dabei: beim Einkochen mit 2:1 Zucker ergaben 1 kg Früchte 7 Gläser, bei der Konfitura-Version waren es 6 Gläser. Ich stelle mir nun immer mal wieder ein mit Zucker gefülltes Marmeladenglas vor und grusele mich…
Ich bevorzuge gemischte Fruchtaufstriche. Sie schmecken mir einfach besser und können auch mal ein paar bunte Stückchen (z.B. Aprikosen oder Heidelbeeren haben).
Besonders haben es mir Rezepte mit Johannisbeere (allerdings die Beeren zuvor durchs Sieb gedrückt, sodaß nur noch der zähe Saft bleibt) oder Himbeeren angetan. Die beiden Früchte bringen eine unglaubliche Farbe und ein tolles Aroma mit.
Konfitura besteht übrigens aus Pfeilwurzmehl, Agar-Agar und Pektin. Es ist in kleinen Portionstütchen von 16 bzw 32 g zu haben für 0,5 bzw. 1 kg Früchte. Mit der Zuckermenge darf man wie beschrieben spielen, wie es gerade schmeckt und passt.
Ich hatte erst etwas Bedenken, ob sich das sehr feine Pulver beim unterrühren auch wirklich auflösen würde und mischte es mit dem Zucker. Jedoch klappte es auch beim puren einrühren (ich habe bei meinem ersten Einkochversuch wie vorgegeben zwei Minuten mit dem Rührbesen dauergerührt) und zur Sicherheit im Anschluß den Pürierstab benutzt.
Ganz wichtig: Gelierprobe nicht vergessen!
Bevor es mit der Kocherei losgeht, lege ich einen kleinen Teller ins Tiefkühlfach. Sobald die Kochzeit von 2 Minuten erreicht ist und ich das Gefühl habe, genug gerührt zu haben, gebe ich einen Eßlöffel des Fruchtpürees auf den kalten Teller. So wird schnell klar ob es noch ein paar Sekunden Kochzeit braucht oder der Fruchtaufstrich fertig ist.
Damit es gegen Ende der Einkochaktion nicht hektisch wird, empfehle ich, noch bevor das Obst in den Topf wandert: Gläser und Deckel (natürlich bereits vorgespült) mit heißem Wasser aus dem Wasserkocher (Vorsicht, nicht die Finger verbrennen) auffüllen. Das Wasser sogleich wieder ausgießen. So sind Gläser und Deckel schnell supersauber und es bildet sich kein Schimmel im Glas. Alternativ und immer wieder empfohlen: die Gläser und Deckel bei 100 Grad im Backofen sterilisieren.
Nach dem Einfüllen des Fruchtpürees, die Gläser auf den Kopf stellen, falls diese den blauen unbedenklichen Innenrand haben, ansonsten einfach normal aufstellen. Das Vakuum bildet sich in jedem Fall.
Nach einer Stunde prüfe ich bei allen Gläsern, ob der Deckel eingezogen ist. Sollte dies bei einem Glas nicht so sein – evtl. ist der Deckel durch mehrfaches verwenden etwas verbogen – sollte dieses direkt beim nächsten Frühstück verwendet werden.
Viel Erfolg beim Einkochen!